Mit Leidenschaft zum Erfolg – unsere D-Kader-Trainerin Elnaz Tavangar Ranjbar

Wenn die Kleinsten bei uns ins Wasser springen, ist Elnaz Tavangar Ranjbar zur Stelle. Gemeinsam mit Co-Trainerin Melina Schwindt bringt sie jede Menge Energie, Fachwissen und gute Laune ins Training. Im D-Kader lernen unsere Nachwuchstalente die vier Schwimmtechniken Rücken, Brust, Kraul und Schmetterling in Feinform – und entdecken dabei, wie viel Spaß Leistungssport machen kann. Startsprünge, schnelle Wenden und geschmeidige Tauchphasen stehen ebenso auf dem Plan wie der Teamgeist, der im Uerdinger Schwimmverein großgeschrieben wird.
In unserem Interview hat sie uns Rede und Antwort gestanden:
Training und Philosophie:
Wie würdest du deinen Trainingsstil oder deine Trainingsphilosophie beschreiben?
Ich versuche, meine Trainingseinheiten strukturiert und zugleich abwechslungsreich zu gestalten. Es ist mir wichtig, dass die Schwimmerinnen und Schwimmer verstehen, warum sie eine bestimmte Übung machen und dabei trotzdem Freude am Training haben. Motivation, Atmosphäre und die Beziehung zwischen uns stehen für mich neben der Technik im Vordergrund.
Was ist dir im Training besonders wichtig – Technik, Ausdauer oder mentale Stärke?
Für mich sind alle drei Elemente wichtig: Technik, Ausdauer und mentale Stärke. Aber wenn ich mich für eines entscheiden müsste, dann ist es die Technik. Ohne eine saubere Technik kann weder Ausdauer noch mentale Stärke wirklich zum Erfolg führen. Wir brauchen ein gutes Fundament und das ist eine gute Technik, auf der wir die anderen Elemente aufbauen können.
Wie motivierst du deine Athletinnen und Athleten, auch in schwierigen Phasen dranzubleiben?
Ich versuche, mit jeder Schwimmerin und jedem Schwimmer ein persönliches Gespräch zu führen. Ich erinnere sie an ihre bisherigen Fortschritte und wir setzen gemeinsam realistische Kurzzeitziele. Außerdem achte ich darauf, dass die Teamatmosphäre unterstützend bleibt. In schwierigen Zeiten soll das Team, inklusive mir als Trainerin, hinter der betroffenen Person stehen.
Welche Rolle spielt Teamgeist im Schwimmsport und wie förderst du ihn?
Auch wenn Schwimmen eine Einzelsportart ist, spielt der Teamgeist eine große Rolle - er steigert die Motivation, sorgt für Stabilität und fördert eine schnellere Entwicklung. Ich fördere den Teamgeist durch Gruppentrainings, gemeinsame Aktivitäten außerhalb des Beckens und indem ich die Schwimmer*innen dazu ermutige, sich gegenseitig zu unterstützen.
Highlights und Herausforderungen:
Was war bisher dein schönstes Erlebnis als Schwimmtrainerin?
Wie bei vielen Trainer*innen sind die schönsten Momente natürlich dann, wenn das Team erfolgreich ist und die Schwimmer*innen Medaillen gewinnen. Aber ein ganz besonderer Moment für mich war, als ich einige Schwimmer*innen ermutigen konnte, die selbst nicht an ihre Fähigkeiten geglaubt haben, aber später echte Erfolge im Team gefeiert haben. Heute bin ich stolz darauf, ihre Entwicklung zu sehen und Teil ihres Weges gewesen zu sein.
Gab es auch Momente, die besonders herausfordernd für dich waren?
Eine besonders herausfordernde Zeit war für mich, als viele neue Schwimmer*innen gleichzeitig in mein Team kamen – etwa 80 % waren neu. Ich musste sie in relativ kurzer Zeit auf ein gutes Leistungsniveau bringen und sie gleichzeitig an das professionelle Training und das Teamgefühl gewöhnen. Es war eine intensive Phase, in der viel individuelle Arbeit und Geduld gefragt waren.
Schwimmkarriere:
Hast du selbst einmal aktiv an Wettkämpfen teilgenommen?
Ja, ich habe in meiner Teenagerzeit an Wettkämpfen teilgenommen – allerdings außerhalb Deutschlands. Diese Erfahrung hilft mir heute sehr dabei, meine Schwimmerinnen besser zu verstehen und sie in schwierigen Phasen gezielt zu unterstützen. Wir können gemeinsam Herausforderungen meistern, weil ich viele Situationen selbst erlebt habe.
Wie bist du eigentlich selbst zum Schwimmsport gekommen?
Ich bin mit fünf Jahren zum Schwimmen gekommen. Am Anfang hatte ich - wie viele kleine Kinder - Angst vor dem Wasser. Aber schon nach kurzer Zeit habe ich das Wasser lieben gelernt und meine Leidenschaft fürs Schwimmen entdeckt.
Gibt es eine Schwimmerin oder einen Schwimmer, die oder der dich besonders beeindruckt oder inspiriert hat? Warum?
Michael Phelps hat mich immer sehr inspiriert – vor allem durch seine unglaubliche Ausdauer. Er hat nie aufgegeben, und sein berühmtes Zitat „Ich will in nichts Zweiter sein“ zeigt, wie stark sein innerer Antrieb war. Auch seine Aussage, dass große Träume zu großen Erfolgen führen, motiviert mich sehr. Für mich ist er eine echte Legende.
Ziele und Zukunft:
Welche Ziele hast du mit deiner Mannschaft für die kommende Saison?
Mein Team besteht aus jüngeren Schwimmern aus unserem Verein. Für die kommende Saison ist es mir besonders wichtig, dass sie lernen, was es bedeutet, Teil eines Teams zu sein – wie man miteinander umgeht und wie man den Teamgeist lebt. Wir wollen gemeinsam an besseren Techniken arbeiten und unsere Zeiten bei Wettkämpfen verbessern. Ein ganz besonderes Ziel für mich ist es, einige dieser Kinder in die nächsthöhere Mannschaft weiterzubringen. Das wäre für mich ein großer Erfolg.
Was wünschst du dir für die langfristige Entwicklung des Vereins?
Mein langfristiges Ziel ist es, die Zahl der aktiven und motivierten Schwimmer*innen im Verein zu erhöhen und gleichzeitig das sportliche Niveau zu steigern. Ich möchte dazu beitragen, dass sich unser Verein in der Region und auch auf nationaler Ebene weiterentwickelt.
Persönlich:
Was machst du gerne, wenn du mal nicht am Beckenrand stehst?
In meiner Freizeit lese ich gerne, zeichne und entwerfe Schmuck besonders im Bereich Gold- und Silberschmiedekunst. Ich spiele auch Gitarre, sehe mir gerne Filme und Theaterstücke an und liebe es, neue Fertigkeiten zu erlernen. Ein weiteres großes Interesse von mir ist die Arbeit im Chemielabor, wo ich gerne experimentiere und forsche.
Hast du einen Lieblingsschwimmstil oder eine Lieblingsdisziplin?
Meine Lieblingsschwimmart ist Schmetterling. Sie ist nicht nur technisch sehr anspruchsvoll, sondern auch die ästhetischste und eleganteste aller Schwimmstile. Außerdem ist Schmetterling meine erste Hauptlage.
Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben, wenn du heute zurückblickst?
Habe keine Eile und keinen Stress. Glaube daran, dass Geduld und Ausdauer sich immer auszahlen. Verliere nicht den Mut und habe keine Angst vor Fehlern. Genieße das Leben und die kleinen Momente und vor allem: Lebe sie wirklich.
Liebe Elnaz, danke, dass du uns Rede und Antwort gestanden hast. Wir freuen uns sehr, dass du Teil unserer Trainerriege bist.

